Ida Panicelli, In forma (cat.), Charta, Milano 1993
Umberto Cavenago verlagert die Optik auf die konstruktive Geometrie, um mit seinen mechanischen Konstruktionen die Koordinaten des Transits der Beobachter zu entschlüsseln.
Durch die scheinbare Systematik der einzelnen Elemente - Stahlwürfel mit 50 cm Kantenlänge, die in regelmäßigen Abständen auf einer Länge von 32 m angeordnet sind - zwingt uns Cavenago in ein optisches Gymkhana, das keine einseitige Lesart des Werks zulässt. Beim Durchschreiten der vier Ausstellungsräume bildet L'Arte stanca den Dreh- und Angelpunkt, verstärkt aber auch die räumliche Dynamik und bricht die Offensichtlichkeit der architektonischen Achsen. In Abkehr von seinen früheren monumentalen Konstruktionen auf großen Rädern hat Cavenago hier zwar die Größe, nicht aber das dynamische Potenzial seiner Maschinen reduziert. Die kleinen Kugeln, die auf der Oberseite der einzelnen Strukturen angebracht sind, ermöglichen es der auf den Kuben ruhenden Bank, sich zu bewegen, und bieten so dem Betrachter die Möglichkeit, in jedem Raum Platz zu nehmen. Auf diese Weise ironisiert Cavenago die Idee einer statischen Wahrnehmung des Werks und macht auf die Verantwortung des Betrachters und die Notwendigkeit seiner physischen und emotionalen Beteiligung am Leben der Kunst aufmerksam.
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