Enduro, 1989

Verzinkte Bleche, Aluminium und Edelstahl
112 × 197 × 27 cm
Form, Raum und Wahrnehmung
Enduro ist ein Werk, das zwar die Abmessungen eines Enduro-Motorrads beibehält, sich aber von den traditionellen Elementen dieses Fahrzeugs löst. Die Form, die an die stilistischen Merkmale eines Motorrads erinnert, verzichtet auf das funktionelle Zubehör eines echten Motorrads und schafft eine Interpretation, die Bewegung suggeriert, ohne sie zu konkretisieren.
Das aus verzinktem Blech auf einem Edelstahlrahmen gefertigte Werk zeichnet sich durch ein Gleichgewicht zwischen Leichtigkeit und Solidität aus. Die Proportionen erinnern an das Wesen des Motorrads, aber die Wahl der Materialien verleiht ihm einen unverwechselbaren Charakter, der eine Spannung zwischen der Idee der Dynamik und der Unbeweglichkeit des Objekts hervorhebt.
An eine Wand gelehnt, wird die Positionierung der Enduro zu einem integralen Bestandteil des Werks selbst und stellt die traditionelle Vorstellung von Statik in Frage. Diese Positionierung lädt den Betrachter ein, über das Konzept der Unterstützung und die Beziehung zwischen dem Werk und dem umgebenden Raum nachzudenken. Die Unbeweglichkeit des Motorrads suggeriert eine Verbindung mit der Motorradkultur und der Idee des Abenteuers und verwandelt es in ein Symbol der Freiheit, das auf Bewegung wartet.
Cavenago lädt uns mit Enduro ein, die Grenze zwischen Kunst und Funktionalität zu überdenken. Das Werk ist nicht nur ein Objekt, sondern eine Erinnerung an das Potenzial von Bewegung und Erkundung. Es suggeriert, dass Kunst Träume und Sehnsüchte einfangen und widerspiegeln kann, selbst wenn kein Motor vorhanden ist, der sie antreibt. Auf diese Weise etabliert sich Enduro als ein Werk, das zum Nachdenken über die Beziehung zwischen Form, Raum und Wahrnehmung anregt.
Artefakte von Motorrädern
In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren begann ich mit dem Bau von Artefakten in Motorradoptik. Keine Objekte zum Bewundern, sondern Formen zum Hinterfragen. Scheinbar Fahrzeuge, aber ohne jede Funktion. Nur eine Ausgangsidee, eine komprimierte Energie, wie eine noch nicht ausgedrückte Spannung. Schwebende Gebilde, die auf eine Enthüllung warten, die nie kommen wird. Die Proportionen entsprachen denen von echten Motorrädern, aber ohne Motor und Bewegung. Einige lehnten an der Wand, andere standen auf Ständern, wie technische Modelle oder Reliquien. Alle mit der gleichen Gestaltungshypothese: ein fahrbereites, aber stillstehendes Fahrzeug zu evozieren. In der Schwebe. Eine Bewegung, die nie vollendet ist, eine Reise, die nie begonnen hat. Ich habe sie aus Blech gefertigt, geschnitten, gebogen und zusammengesetzt. Eine direkte Geste, ohne technische Details, wie eine Rückkehr zur Essenz. Als wolle mein Werk sagen: Sucht nicht nach einfachen Antworten, es gibt keine endgültigen Lösungen. Die Bildhauerei ist keine Antwort, sondern eine Frage. Diese mit Rädern ausgestatteten und entfunktionalisierten Werke spielten auf eine verpasste Bewegung an. Mittel ohne Zweck. Und in dieser Lücke, zwischen der Erscheinung des Fahrzeugs und der Unmöglichkeit der Fahrt, öffnete sich ein Raum: ein Raum für Skulptur, für Gedanken, ein Ort, um innezuhalten und über die Unbeweglichkeit der Existenz nachzudenken. Ich habe sie nie als abgeschlossen betrachtet. Jede Ausstellung war ein Zwischenstopp, nie eine Ankunft. Wechselnder Ort, wechselndes Licht, wechselnde Lektüre. Sie sind nicht unbeweglich, aber sie sind auch nicht mobil. Sie sind ein Warten voller Möglichkeiten, ohne endgültige Antworten. Und genau dort möchte ich sein. Ich projiziere keine Objekte zum Anschauen, sondern Fragen, die Unbeweglichkeit in Warten verwandeln. In dieser Unbeweglichkeit liegt ihr Sein, ohne zu sein, ihr Werden, ohne jemals zur Vollendung zu kommen, wo es nie ein endgültiges "Ende" gibt, sondern einen Prozess im ständigen Warten, eine Reise, die nie wirklich beginnt. Eine Spannung, die in ihrer Unbeweglichkeit liegt, die nie statisch ist, sondern immer auf eine Bewegung wartet, die nie ganz vollendet ist.
U.C.

Photo © Studio Blu

Enduro, 1989

Verzinkte Bleche, Aluminium und Edelstahl
112 × 197 × 27 cm
Form, Raum und Wahrnehmung
Enduro ist ein Werk, das zwar die Abmessungen eines Enduro-Motorrads beibehält, sich aber von den traditionellen Elementen dieses Fahrzeugs löst. Die Form, die an die stilistischen Merkmale eines Motorrads erinnert, verzichtet auf das funktionelle Zubehör eines echten Motorrads und schafft eine Interpretation, die Bewegung suggeriert, ohne sie zu konkretisieren.
Das aus verzinktem Blech auf einem Edelstahlrahmen gefertigte Werk zeichnet sich durch ein Gleichgewicht zwischen Leichtigkeit und Solidität aus. Die Proportionen erinnern an das Wesen des Motorrads, aber die Wahl der Materialien verleiht ihm einen unverwechselbaren Charakter, der eine Spannung zwischen der Idee der Dynamik und der Unbeweglichkeit des Objekts hervorhebt.
An eine Wand gelehnt, wird die Positionierung der Enduro zu einem integralen Bestandteil des Werks selbst und stellt die traditionelle Vorstellung von Statik in Frage. Diese Positionierung lädt den Betrachter ein, über das Konzept der Unterstützung und die Beziehung zwischen dem Werk und dem umgebenden Raum nachzudenken. Die Unbeweglichkeit des Motorrads suggeriert eine Verbindung mit der Motorradkultur und der Idee des Abenteuers und verwandelt es in ein Symbol der Freiheit, das auf Bewegung wartet.
Cavenago lädt uns mit Enduro ein, die Grenze zwischen Kunst und Funktionalität zu überdenken. Das Werk ist nicht nur ein Objekt, sondern eine Erinnerung an das Potenzial von Bewegung und Erkundung. Es suggeriert, dass Kunst Träume und Sehnsüchte einfangen und widerspiegeln kann, selbst wenn kein Motor vorhanden ist, der sie antreibt. Auf diese Weise etabliert sich Enduro als ein Werk, das zum Nachdenken über die Beziehung zwischen Form, Raum und Wahrnehmung anregt.
Artefakte von Motorrädern
In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren begann ich mit dem Bau von Artefakten in Motorradoptik. Keine Objekte zum Bewundern, sondern Formen zum Hinterfragen. Scheinbar Fahrzeuge, aber ohne jede Funktion. Nur eine Ausgangsidee, eine komprimierte Energie, wie eine noch nicht ausgedrückte Spannung. Schwebende Gebilde, die auf eine Enthüllung warten, die nie kommen wird. Die Proportionen entsprachen denen von echten Motorrädern, aber ohne Motor und Bewegung. Einige lehnten an der Wand, andere standen auf Ständern, wie technische Modelle oder Reliquien. Alle mit der gleichen Gestaltungshypothese: ein fahrbereites, aber stillstehendes Fahrzeug zu evozieren. In der Schwebe. Eine Bewegung, die nie vollendet ist, eine Reise, die nie begonnen hat. Ich habe sie aus Blech gefertigt, geschnitten, gebogen und zusammengesetzt. Eine direkte Geste, ohne technische Details, wie eine Rückkehr zur Essenz. Als wolle mein Werk sagen: Sucht nicht nach einfachen Antworten, es gibt keine endgültigen Lösungen. Die Bildhauerei ist keine Antwort, sondern eine Frage. Diese mit Rädern ausgestatteten und entfunktionalisierten Werke spielten auf eine verpasste Bewegung an. Mittel ohne Zweck. Und in dieser Lücke, zwischen der Erscheinung des Fahrzeugs und der Unmöglichkeit der Fahrt, öffnete sich ein Raum: ein Raum für Skulptur, für Gedanken, ein Ort, um innezuhalten und über die Unbeweglichkeit der Existenz nachzudenken. Ich habe sie nie als abgeschlossen betrachtet. Jede Ausstellung war ein Zwischenstopp, nie eine Ankunft. Wechselnder Ort, wechselndes Licht, wechselnde Lektüre. Sie sind nicht unbeweglich, aber sie sind auch nicht mobil. Sie sind ein Warten voller Möglichkeiten, ohne endgültige Antworten. Und genau dort möchte ich sein. Ich projiziere keine Objekte zum Anschauen, sondern Fragen, die Unbeweglichkeit in Warten verwandeln. In dieser Unbeweglichkeit liegt ihr Sein, ohne zu sein, ihr Werden, ohne jemals zur Vollendung zu kommen, wo es nie ein endgültiges "Ende" gibt, sondern einen Prozess im ständigen Warten, eine Reise, die nie wirklich beginnt. Eine Spannung, die in ihrer Unbeweglichkeit liegt, die nie statisch ist, sondern immer auf eine Bewegung wartet, die nie ganz vollendet ist.
U.C.

Installazione in occasione della mostra

REVOLUTIONS, 1989-2019. L'Arte nel mondo nuovo 30 anni dopo
Illustrazione (installazione dell'opera al Castello di Rivara, Torino 1989)
Revolutions, 1989 - 2019 L'arte del mondo nuovo 30 anni dopo (Cat.), 2019, NFC